be architektur
Wohnscheune in Weilerzone, Reppischtal, Zürich
best architects 24
Wohnungsbau/Einfamilienhäuser
Ort
Rieden bei Baden, Schweiz
Studio
Foto
Vito Stallone
Beschreibung
In einem landwirtschaftlich geprägten Kontext bilden rund 15 Häuser eine örtliche Weilerzone. Das neue Wohnhaus weist typische Reminiszenzen an eine Schüür (Schweizerdeutsch für «Scheune») auf, allerdings in neuzeitlicher Interpretation. Aus der Ferne fügt sich das Gebäude diskret in seine ländliche Umgebung ein. Die Aussenfassade ist mit einer lasierten Fichtenholzschalung verkleidet, wie sie auch bei einer Schüür zu finden ist. Derselben Intention entsprechend, wurde ein Steildach mit ortsüblicher Ziegeleindeckung gewählt. Die öffenbaren Fensterflügel liegen hinter der Holzschalung verdeckt. Vor den grossen Festverglasungen wurden Holz-Schiebetore angebracht, die als Sonnenschutz, Verdunkelung und Einsichtschutz dienen. Ein roher Stahlträger wurde als Rinne vorgehängt. Dachwasserfallrohre fehlen, das Regenwasser wird seitlich – einem Wasserfall ähnlich – über die Schulter abgeleitet. Üblicherweise dient eine Schüür primär als Lagerraum für die landwirtschaftliche Produktion. Der Neubau ist zwar kein Lagerraum, jedoch werden Räume wie Schlafzimmer, Badezimmer, Abstellraum und so weiter als geschlossene Volumen – im übertragenen Sinne wie «aufeinander gestapelt» – gelagert. Aus dem «aufeinander Gelagerten» entsteht ein skulpturartig anmutendes Innenraum-Gebilde: ein positives Raumvolumen im Gebäude. Um diese Aufeinanderstapelungen herum entsteht wiederum ein negatives Raumvolumen als offen miteinander verbundene Wohnräume in der Vertikalen und Horizontalen mit einer grosszügigen innenräumlichen Weite.