Michael Meier und Marius Hug Architekten

Beschreibung

Die heissen Quellen am Limmatknie spielten bei der Namensgebung Badens eine massgebliche Rolle. Aus dem Ortskern führt die nach den Erbauern benannte Römerstrasse ins Industriegebiet. Hier wurde 1891 die Brown, Boveri & Cie – die heutige ABB – gegründet. Eine Villa der Gründer und das weitläufige Industrieareal zeugen vom einstigen Glanz des Standortes. Etwas peripher, am bewaldeten Steilhang zur Limmat hin, stehen vier pavillonartige Erweiterungsbauten aus den 1960er-Jahren. Auf einen Wettbewerb im Jahr 2010 folgte der Umbau der filigranen Bürostruktur in 78 Eigentumswohnungen, die 2023 bezogen wurden. Kern des Entwurfs ist eine Enfilade aus «Sotoportegui» – öffentlichen Durchwegungen im Erdgeschoss – welche das Rückgrat der vier Volumen bildet und die Erschliessung anbindet. Die Treppenhäuser liegen nun im Bauch des Gebäudes und steifen die von effizientem Materialeinsatz geprägte Struktur aus. Das Thema der Enfilade setzt sich in den grosszügigen Wohnungen fort. Die statisch notwendigen Eingriffe an der betonierten Kassettendecke manifestieren sich in Form von massiven raumgliedernden Stützen und Wohnungstrennwänden. Als Kontrast windet sich eine filigrane, schürzenartige Fassade mit einem dynamischen Ballett aus textilen Ausstellmarkisen um die Gebäude und bringt etwas vom alten Glanz zurück. Dank des Erhalts der Gebäudestruktur besteht der ortsspezifische Bezug zum Flussraum weiter, womit ein Kapitel in der Stadtentwicklung Badens nahtlos fortgeschrieben wurde.