Schulz und Schulz: St. Trinitatis / Leipzig - best architects 17

Schulz und Schulz

St. Trinitatis / Leipzig

best architects 17

Öffentliche Bauten

Ort

Leipzig / Deutschland

Foto

Simon Menges

Beschreibung

Mit dem Neubau der Propsteikirche ist die Trinitatisgemeinde in das Leipziger Stadtzentrum zurückgekehrt – gut 70 Jahre nach der Kriegszerstörung des Altbaus und einer politisch bedingten Odyssee durch verschiedene Provisorien. Die Fassade aus ortstypischem Rochlitzer Porphyr steht für den Wunsch nach Dauerhaftigkeit, die präzise Setzung für die Verbindung mit der Stadt. Der Bau entstand auf einer dreieckigen Brachfläche gegenüber des Neuen Rathauses. Zwischen dem Kirchenraum und dem Glockenturm ist das Gemeindezentrum »aufgespannt«. Der Pfarrhof ist nach Norden wie nach Süden geöffnet und jederzeit passierbar.  

Er dient als Treffpunkt der Besucher vor und nach Gottesdiensten, Konzerten oder Versammlungen. Von hier aus betreten sie den Kirchenraum oder den gegenüber 

liegenden Gemeindesaal. Der Glockenturm ist nicht nur »Instrument der Verkündung«, sondern trägt mit einem Regenwasserreservoir und vertikalen Solarpaneelen auch zum teilautarken Betrieb des Gebäudes bei. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat das umfangreiche Energiekonzept im Rahmen zweier Forschungsprojekte gefördert. Der große Kirchenraum und die kleinere Werktagskapelle sind schwellenlos miteinander verbunden, Lichtführung und Ausrichtung definieren dennoch zwei Sakralräume mit ganz unterschiedlichen Stimmungen. Schnittstelle zwischen sakralem und profanem Raum ist das von Falk Haberkorn mit Bibeltexten gestaltete, 20 Meter lange erdgeschossige Kirchenfenster: Es weckt Neugier und erlaubt individuelle Annäherung.