CATALANOQUIEL Architekten

Beschreibung

Das Gebäude befindet sich in der «Indianersiedlung» in Köln. Begonnen als Behelfssiedlungsgelände für kinderreiche Familien von Arbeitslosen Ende der 1920er-Jahre, nach dem Zweiten Weltkrieg bewohnt von Geflüchteten, später von Studierenden aus der alternativen Szene, weist dieses Quartier heute den Charakter einer kleinen eigenen Welt auf. Die Häuser wurden von Anfang an von der Bewohnerschaft selbst gebaut, spontan und ohne Planungsrichtlinien. Bei diesem Umbau- und Erweiterungsprojekt bestand ein wesentlicher Entwurfsansatz darin, den geheimnisvollen und künstlerischen Charakter des Gebäudes mitten in der «Indianersiedlung» zu erhalten und das Gebäude zugleich in einen zeitgemäßen Wohnstandard zu versetzen. Der große offene Wohn-Ess-Bereich bildet die Mitte des Hofhauses. An ihn gliedern sich zu beiden Seiten die Individualräume an. Diese Raumstruktur bietet eine sehr hohe Nutzungsflexibilität im Falle späterer Veränderungen der Wohnbedürfnisse. Die Verwendung natürlicher Materialien wie Holz und Lehm ist der Idee der ökologischen Kreislaufwirtschaft verpflichtet. Die Dachkonstruktion ist im ganzen Haus bewusst sichtbar gestaltet, wodurch nicht zuletzt eine spätere Weiterverwendung des unbehandelten Holzes des Dachstuhls möglich wird. Der sichtbare Beton-Ringbalken wird zum prägenden Gestaltungselement. Entsprechend seiner Einbindung in die «Indianersiedlung» zeichnet sich das Gebäude durch seine Einfachheit und Reduktion aus. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde die Sanierung mit kleinen, regionalen Firmen umgesetzt, die teils sogar in der Siedlung ansässig sind.