LP architektur
MPREIS St. Martin
best architects 18 in Gold
Gewerbe- & Industriebauten
Ort
St. Martin am Tennengebirge / Österreich
Studio
Foto
LP architektur
Beschreibung
Der neue Lebensmittelmarkt im Zentrum von St. Martin/Tennengebirge entwickelt sich aus der vorhandenen Topografie und wirkt aufgrund seiner Materialität (Holz und Beton) und seiner markanten Tektonik identitätsstiftend auf den Ort und dessen Bevölkerung. Durch die Setzung des Baukörpers in den Hang und die naturbelassene Holzfassade verwächst die Struktur mit dem Ort und setzt einen Kontrapunkt gegen die ästhetisch normierte »Schönheit« der Konsumwelt. Das Gebäude steht in erster Reihe und zeigt damit Präsenz zur Bundesstraße hin, gleichzeitig bildet es einen maßstäblichen Sprung zur rückwärtigen Siedlungsstruktur. Die Funktionsbereiche und die Anlieferung sind im hinteren Gebäudeteil untergebracht, die städtebaulich maßgeblichen Kundenbereiche befinden sich im vorderen Marktteil und stehen damit in Bezug zum Ort.
»neue Maßstäbe innerhalb einer von Tourismus gedrillten Region«
Der Markt wird über einen gedeckten Außenbereich erschlossen, ein Windfang bildet den Zugang zu diesem und zu dem separaten Café »Baguette«. Das Grundprinzip des Gebäudes ist eine Schichtung des Baukörpers in zwei horizontale Ebenen. Die Verkaufs- und Lagerfläche bilden den Sockel. Dieser wird durch Stützmauern im Hangbereich und Verglasungen zum öffentlichen Raum hin gefasst. Innerhalb dieser Fläche sind die verschiedenen Funktionen gegliedert. Auf dem Sockel sitzt ein »Lichtband«, welches die Bereiche zu einer Einheit verbindet, die gesamte Marktfläche transparent überspannt und Blicke in den Landschaftsraum freigibt. Die horizontale Gliederung, der vertikale Rhythmus der Fassade und der Kontrast von Holz- und Betonoberflächen sind die wesentlichen gestalterischen Merkmale des Entwurfs. Die Tiefe, die Tektonik und das Wechselspiel von Licht und Schatten in der Fassade spielen dabei eine zentrale Rolle.
lp architektur
»In einer Welt, von Globalisierung und phänomenologischer Urbanisierung durchdrungen, ist das Gefühl vom nachhaltigen Bauen, von regionaler Identität und schlichter Eleganz in der ländlichen Baukultur kaum mehr erkennbar. Dieses Gefühl, das verloren zu sein schien, versucht der in Altenmarkt geborene Architekt Tom Lechner den Menschen in Form seiner Bauten, die im sparsamen Umgang mit Ressourcen und Materialien entstanden, wieder ins Bewusstsein zu bringen.« (Otto Kapfinger)