Roman Hutter Architektur

Beschreibung

Die Stadtstrasse und die Oberstadt in Sempach sind durch ihre Häuserzeilen geprägt. Im Kontrast dazu finden sich rückseitig grüne Freiräume und Nutzgärten. Das historische Stadthaus fungiert als Vermittler dieser beiden Atmosphären. Der Ergänzungsbau wurde mittels einer Fuge vom bestehenden, eher breiten und massig wirkenden Haus abgesetzt. Das neue Volumen erscheint schlank und emporstrebend. Es ersetzt eine alte Scheune, die den solitären Bestand verunklärt hatte. Beide Stadthäuser beherbergen je zwei Wohneinheiten. Die untere Wohnung des Bestandsbaus wird direkt von der Kronengasse her erschlossen. Der Zugang zu den drei übrigen Wohnungen erfolgt über den neu geschaffenen hofartigen Zwischenraum. Unter dem Neubau befindet sich der Kulturkeller «Im Schtei». Sempach ist auf Mauern gebaut – die Oberflächen der Stadt sind fast ausschliesslich mineralisch gehalten. Die Struktur des Neubaus wurde entsprechend in Beton gegossen. Abgesehen von den Sockelpartien, den Fenstergewänden und dem Dachabschluss ist die Oberfläche gestockt – als subtiler Gegensatz zur verputzten Fassade des Altbaus. Putz ist eine additive, Stocken eine subtraktive Art der Veredelung von Mauerwerken. In ihrer Erscheinung sind sich die beiden Verfahren jedoch sehr nahe. Sämtliche Innenausbauten wurden aus Holz gefertigt, geschlagen im Wald der Korporation Sempach. Dies generiert ein spannendes und atmosphärisches Nebeneinander von einerseits kühlen und harten sowie andererseits warmen und weichen Materialien.