Julian Breinersdorfer Architekten
Factory Lisbon
best architects 25 in gold
Umbauten & Erweiterungen
Ort
Berlin, Deutschland
Studio
Foto
Francisco Nogueira
Beschreibung
Die am Hafenkai gelegene ehemalige Keks- und Nudelfabrik aus dem Jahr 1973, einst
Eigentum der portugiesischen Armee, wird in ein Innovationszentrum umgewandelt. Das 200 Meter lange und 11 Meter breite Gebäude löst
kreativ die Fluchtwegproblematik, ohne dabei
auf Betonkerne zurückgreifen zu müssen.
Die Erschließung windet sich
die Fassaden des denkmalgeschützten Gebäudes entlang und verbindet alle Einheiten mit der
Dachterrasse und der Straßenebene. Der Entwurf vermeidet konstruktive Eingriffe und fügt sich nahtlos in die historische Struktur ein. In der Lobby – einem historischen Silo – wird das vielseitige
Raumprogramm sichtbar: Es
sieht Büroflächen für große Unternehmen und
Start-ups, Veranstaltungsräume, Restaurants und eine zweitausend Quadratmeter große öffentliche Dachterrasse vor. Factory Lisbon möchte kommerziellen wie gemeinnützigen Veranstaltungen zu unterschiedlichsten Themen Raum bieten, die von Technologie über Ernährung, Gender, Skateboarding,
Mode oder Architektur bis
hin zu Kunst reichen. Leitmotiv
war es, die Architektur
entschlossen, aber respektvoll in ihren Kontext einzubringen. Demzufolge sind alle größeren
Eingriffe klar als weiße stählerne Linien gekennzeichnet. Sie stellen
notwendige Ergänzungen oder Anpassungen dar, lassen dabei aber den
historischen Baukörper lesbar und intakt. Zur Steigerung der Erdbebensicherheit wurden Andreaskreuze hinzugefügt, für eine
bessere Belichtung und Erschließung wurden Mauerwerkselemente
geöffnet, und um hohe
Räume effizienter nutzbar zu machen, wurden Mezzaninebenen
eingeführt. Die modernen Elemente Beton, Stahl, Glas und Holz setzen sich dabei deutlich von den Bestandsmaterialien
ab.