Atelier Martel

Beschreibung

Dieses im Auftrag von Immobilière 3F errichtete Eckgebäude ist Ausdruck einer spielerischen Haltung im Umgang mit wesentlichen Fragen der Materialität, des Lichts, des Maßstabs und der Proportionen. Als Ersatz für einen Altbau entstand ein markantes Gebäude, das der Kreuzung ein neues Gesicht verleiht. Der Neubau zeichnet sich durch seine schlichte Bauweise aus, die aus einem fluchtenden Hauptbaukörper und einem zweistöckigen Dachgeschoss besteht – eine Anspielung auf die Künstlerateliers, die das modernistische Boulogne geprägt haben. Inmitten eines heterogen bebauten Umfelds mildert es die Kontraste und stellt einen stimmigen Bezug zur Architekturgeschichte von Boulogne her. Das Gebäude zeugt von einer intensiven Auseinandersetzung mit seiner Materialität, es ist eine zeitgenössische und poetische Vision von einfachem Mauerwerk, bei der der unmittelbare Charakter des Bauwerks durch das Schattenspiel der Faltungen und die Modellierung der Fassade noch verstärkt wird. Der Entwurf interpretiert diese Grundlagen aus einer pragmatischen ökologischen Perspektive neu, wobei die Wirtschaftlichkeit des Ressourceneinsatzes, die angemessene Verwendung der Materialien und die klimatischen Eigenschaften der Wohnungen leitend waren. Das tragende Natursteinmauerwerk leistet dank seiner Festigkeit und seines hohen Massenträgheitsgrades einen wesentlichen Beitrag zum sommerlichen Komfort der Wohnungen. Diese sind zudem gut belüftet, da sie alle durchgängig oder über Eck angeordnet sind und über einen wirksamen Sonnenschutz verfügen, der sich elegant in die Steinplatten einfügt. Die Verwendung eines Natursteins für die Fassade, der aus dem Steinbruch Clocher in Bonneuil-en-Valois (Departement Oise) stammt, verbessert die CO₂-Bilanz des Gebäudes und trägt darüber hinaus zur Förderung der regionalen Wirtschaft bei.