bayer | uhrig
Kolumbarium in der Gelöbniskirche Maria Schutz, Kaiserslautern
best architects 23
Innenausbau
Ort
Kaiserslautern, Deutschland
Studio
Foto
Michael Heinrich
Beschreibung
Kirchen sind besondere Orte, an
denen wir zur Ruhe kommen und Kraft tanken können, sie sind identitätsstiftend
und haben eine gesellschaftliche Bedeutung, und zwar über ihre eigentliche sakrale
Funktion hinaus. Die Aufgabe bestand darin, ein Kolumbarium in die Kirche zu
integrieren und die Räumlichkeiten im Zuge einer Renovierung an diese
erweiterte Nutzung anzupassen. Entgegen aktueller Trends wird die Kirche nicht
zur Grabeskirche, sondern weiterhin als Pfarrkirche genutzt. Mit dieser
Nutzungserweiterung gelingt es, den Räumen ganzheitlich eine neue Qualität zu
verleihen. Die Urnenwände sind in den Seitenschiffen orthogonal zu den Außenwänden
angeordnet. Es entstehen zehn kleine Kapellen im Sakralraum, eine neue
räumliche Struktur, die sich respektvoll in den Rhythmus einfügt. So ergeben
sich intime Orte, die dennoch in Bezug zum großen Raum stehen. Im Zuge der
Umwidmung der Eckkapellen steht der Taufstein als Eintritt in die christliche
Gemeinschaft nun im Eingangsbereich. An dem Ort, an dem auch das Gemeindeleben
und das gemeinschaftliche Feiern stattfindet, nimmt die Pfarrkirche die
Verstorbenen in ihre Mitte auf. Im pastoralen und räumlichen Konzept spiegelt
sich, dass Leben und Tod untrennbar miteinander verbunden sind. Übergreifendes
Thema für die Urnenwände ist die Abstraktion der Rosette. Farben sind mit
äußerster Zurückhaltung eingesetzt und bleiben den historischen Elementen
vorbehalten. Das Ergebnis ist ein Raum von großer Klarheit, Ruhe, Kraft und
Wärme, der in die Zukunft trägt.