Rapin Saiz Architectes

Beschreibung

Erbaut in den 1930er-Jahren, einer Zeit, in der Grundstücke am Ufer des Genfer Sees noch erschwinglicher waren als heute, zeigt sich das bestehende Wohnhaus in Grösse, Typologie und Materialität sehr bescheiden. Die geltenden Bauvorschriften erlauben eine geringfügige Erhöhung der Dichte, schreiben aber einen grösseren Abstand zur Grundstücksgrenze vor, was zu einer kleineren Grundfläche führt. Dies rechtfertigt den Erhalt des bestehenden Hauses und die Erweiterung auf einer kleineren Fläche. Der Entwurf wurde daher unter diesen sehr restriktiven Bedingungen konzipiert. Die «bereinigte» Typologie des kleinen Hauses besteht aus drei gleich langen und unterschiedlich breiten Bauteilen, denen wir innerhalb der zulässigen Grundfläche einen vierten, kleineren Teil hinzufügen. Der Anbau fördert den Bezug zur Landschaft, bietet ein Vordach im unteren Erdgeschoss, einen Wohnraum im oberen Erdgeschoss und eine Schlafzimmererweiterung im ersten Stock. Ein neues Satteldach überdeckt den gesamten Baukörper, wobei die im Bereich des Anbaus massgebliche Traufe eine neue Ausprägung erfährt, die dem Haus ein ebenso fremdes wie vertrautes Aussehen verleiht. Die Wahl der Materialien und deren Verarbeitung, das Gesamtbild, sowohl innen als auch aussen, werten das Haus auf eine dezent grosszügige Art und Weise auf und heben es so von seinen bescheidenen Ursprüngen auf eine neue Ebene.