Roman Hutter Architektur

Beschreibung

Auf einer Anhöhe oberhalb Sempachs liegt der Weiler Kirchbühl. Das Bauernhaus aus dem frühen 17. Jahrhundert wurde in den letzten zwei Jahren mit viel Respekt gegenüber dem Bauwerk und seiner Geschichte den zeitgemässen Wohnvorstellungen angepasst. Auf räumliche Erweiterungen in Form von Anbauten wurde dabei bewusst verzichtet. Während die mit Fichtenholz geschindelte Hauptfassade aufgewertet wurde, in ihrem für Bauernhäuser typischen Erscheinungsbild jedoch unverändert blieb, hat die der landwirtschaftlichen Umgebung zugewandte Nordfassade einen eigenständigen Ausdruck erhalten. Wegen der abweichenden Materialisierung nahm diese Ansicht bereits vor der Sanierung eine Sonderstellung ein, was den Architekten erlaubt hat, die Wandverkleidung aus neuerer Zeit rückzubauen. Das vorher verborgene Riegwerk wurde freigespielt und mit einem Stabwerk aus Fichtenholz neu eingekleidet. Die einzelnen Hölzer wurden sorgfältig angeordnet, und anstelle eines Klebedachs lässt sich der Übergang zum Giebel neu durch die horizontale Verzahnung der Elemente sowie zwei unterschiedliche Fachweiten der Unterkonstruktion ablesen. Im Innern des Gebäudes lässt das neue Holzgeflecht Variationen des Raumgefüges und der damit verbundenen Anordnung der Öffnungen zu. So wurden die nordseitig angeordneten Küchenräume der beiden Wohneinheiten zum oberen Wohnniveau hin geöffnet. Die Typologie der dreiraumtiefen Raumordnung mit Quergang blieb unverändert.