meck architekten
Kirchenzentrum Seliger Pater Rupert Mayer
best architects 20
Öffentliche Bauten
Ort
Poing, München
Studio
Foto
Florian Holzherr
Beschreibung
Als Solitär konzipiert,
ordnet die neue Kirche wie ein Schlussstein die städtebaulich sensible
Situation in der Gemeinde Poing. Über einem massiven Sockel aus Nagelfluh
erhebt sich die bewegte, mit weißen Keramikkacheln bekleidete Dachlandschaft
und entfaltet ihre skulpturale Kraft. Die Differenzierung zwischen der weißen
Raumkrone und dem steinernen Boden- und Wandsockel thematisiert die Vorstellung
von Himmel und Erde, von Transzendenz und Immanenz, in deren Spannungsfeld der
Kirchenraum verortet ist. Betritt man den leicht zum Altar abfallenden
Kirchenraum, öffnet sich nach dem niedrigen Eingangsbereich ein in seiner
Haltung barock anmutender, zum Himmel strebender Raum aus Licht. Dieser wird im
konstruktiven wie im übertragenen Sinne durch ein Raumkreuz getragen, das sich
als kraftvolles Bild in Form des Dachfaltwerkes offenbart. In Analogie zur
Dreifaltigkeit prägen drei große Lichtöffnungen mit ihrer jeweiligen
Lichtführung die unterschiedlichen liturgischen Orte und Handlungen. Die
besondere plastische Gestaltung der Keramikkacheln ist dem Lichtraumprofil des
Kirchenraumes entlehnt und erzeugt mit ihrer stark differenzierten Geometrie
eine mannigfache Lichtbrechung. Mit dem Licht spielend, wird die Dachlandschaft
so zur kristallinen «Stadtkrone» des Ortes. Eine Kirche der Nähe und Begegnung:
begreifbar, offen, einladend, präsent und weithin sichtbar.
Text