Meier Leder Architekten
Wohnhaus Gartenstrasse
best architects 19 in gold
Wohnungsbau/Mehrfamilienhäuser
Ort
Baden / Schweiz
Studio
Foto
Oliver Lang
Beschreibung
Im Umfeld grösserer Volumen behauptet sich der Ersatzneubau durch einen kräftigen Gebäudeausdruck. Seine städtebauliche Position möglichst nahe an der Strasse erlaubt es, den neu gebildeten Hofraum maximal breit auszuformulieren. Zusätzlich staffelt der offene Laubengang die Hoffassade in der Tiefe und bildet einen Puffer zu den privaten Räumen. Die Haupterschliessung ist stadtseitig durch die vorgesetzten Treppenläufe ablesbar, die auf den Zugang zum Gebäude verweisen. Die zusätzliche Aussentreppe verbindet Hofraum, Laubengang und gemeinschaftliche Dachterrasse zu einem dreidimensional erlebbaren Aussenraum als wichtigen Ort der Begegnung.
Die Wohnungen bauen auf dem Prinzip der Raumfolge als flächeneffiziente Gebäudetypologie auf und funktionieren ohne Erschliessung. Innere Verglasungen erzeugen eine hohe Durchlässigkeit sowie Flexibilität in der Nutzung. Das Jahreszeitenzimmer funktioniert als zentraler Verteilraum und lässt sich über die ganze Raumbreite öffnen. Französische Fenster zur Gartenstrasse hin sorgen für einen städtischen Charakter. Das tiefengestaffelte Holzkleid verleiht dem Wohnhaus eine warme Tönung. Im Inneren kontrastiert das geschlämmte Kalksandsteinmauerwerk mit hölzernen Verglasungen und einem eingefärbten Hartbeton.
»Mit einfachsten Mitteln wird in diesem Projekt ein urbaner Ausdruck erzeugt, der selbst stadtfremde Elemente wie Laubengangerschließung und Holzfassade zu integrieren weiß. Die Reduktion auf das Notwendige zeigt sich auch im Inneren mit der Gruppierung der Räume um ein vielfältig nutzbares Gartenzimmer, das die Wohnlichkeit atmosphärisch prägt.«
(Jury Statement)
Meier Leder Architekten
»Trotz wachsender Bedeutung des interdisziplinären Arbeitens in der
heutigen Berufswelt, glauben wir nach wie vor an die Wichtigkeit unserer
architektonischen Verantwortung für die gestalterische Bearbeitung der
gebauten Umwelt. Wir bemühen uns über eine der Tradition verpflichteten
Arbeit zu einer Sorgfalt und Beständigkeit der eingesetzten
Konstruktionen und Materialien zu kommen. Im Prozess des Entwerfens
versuchen wir ein dafür übergeordnetes Thema für den Ort und für die
spezifischen Bedürfnisse der Benutzer zu finden. Auf der Stufe der
Realisation werden die Dinge bewusst auf ihre essenzielle Substanz
gebracht und entwickeln sich immer im Zusammenhang zum Ganzen. Am
Schluss sollte das Konzept eines Entwurfes die komplexen und oft
gegenläufigen Ansprüche und Anforderungen in einer sinnfälligen und
gesamtheitlichen Lösung vereinen können. Dieses Erkunden, das über die
rein technische Anwendung zu den taktil, sinnlichen Eigenschaften eines
architektonischen Eingriffes führt, wird in Form von inneren Bildern und
Stimmungen erfasst. Ein versuchtes Aufspüren des Unscheinbaren, damit
Architektur wieder zu berühren vermag.«