Trutz von Stuckrad Penner: Mietshaus Niederbarnimstraße 9 / Berlin-Friedrichshain - best architects 18 in Gold

Trutz von Stuckrad Penner

Mietshaus Niederbarnimstraße 9 / Berlin-Friedrichshain

best architects 18 in Gold

Wohnungsbau/Mehrfamilienhäuser

Ort

Berlin / Deutschland

Foto

Andrew Alberts

Beschreibung

Der private Wohnungsbau im wieder verdichteten Berlin ist zunehmend auf das Ausloten räumlicher und atmosphärischer Potenziale in Hinterhoflagen angewiesen. Das Projekt für die Wiedererrichtung eines Quergebäudes versteht sich als modellhafte Lösung für ein zeitgemäßes Mietshaus in berlinischer Tradition. Ein maximales Volumen innerhalb der Regularien führt zu einem eigenständigen architektonischen Thema. Als Antithese zur offenen Form der Gartenfassade findet sich hier eine Innenhoffassade, die mit ihren dunklen Holzfenstern, maßstäblich überhöhten Öffnungen und tiefen Laibungen einen gegebenen Rhythmus fortsetzt.  

Putz an Fassadenflächen und Laibungen und glasierte keramische Spaltachtel im Sockelbereich bieten durch die Kombination von Rauheit, Glimmer und Glanz in den Oberflächen und dem Schimmer der dezent changierenden Farbwerte eine Verfeinerung gewohnter Bilder. Die Qualität einer für das Berliner Mietshaus charakteristischen flexiblen Typologie wird auf eine maximale Grundrissvarianz übertragen. 

18 in Dimension und Atmosphäre unterschiedliche Wohnungen zielen auf ein breites soziales Spektrum der künftigen Mieterschaft. Die verschieden organisierten Wohneinheiten – ob durchgesteckt, als Etagenwohnung, über die Innenecke positioniert oder als zweigeschossige Maisonettes konzipiert – sind als Ein- bis Vierspänner über ein peripher an die Brandwand gelegtes inneres Treppenhaus erschlossen, das als großzügiger lichter Raum angelegt ist. 

erdgeschoss
1. obergeschoss
2. obergeschoss
3. obergeschoss
4. obergeschoss
5. obergeschoss
lageplan

trutz von stuckrad penner

Die Annäherung an ein Werk führt uns durch einen Garten mit sich verzweigenden Pfaden. Ein irriger Weg, geleitet durch Vorbilder, Träume, Erinnerungen, fixe Ideen, Pragmatismen, Zweifel, Widerstände und Versuchungen. Diese Wildnis der Möglichkeiten im Entscheiden vor dem Hintergrund mannigfaltiger Facetten bisherigen Tuns steht in ihrer Zwielichtigkeit einer sterilen Laborsituation entgegen. Das Vergnügen ist für uns, „Lösungen“ aus dem Unreinen, Disparaten und Widersprüchlichen zu destillieren. Über das Ergebnis darf nachher ein Schleier ausgebreitet liegen, der nur schemenhaft etwas über seine Genese preisgibt, denn es soll sich alleine messen an der Welt, aus der es sich ableitet und für die es selbst zur Referenz werden kann. 

arbeitsplatz trutz von stuckrad penner